Arbeitsmarkt im Dezember
Arbeitslosigkeit im Dezember weiter gesunken, 75.000 mehr Beschäftigte als im Vorjahr
Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vorjahresvergleich auch Ende Dezember: Mit 355.637 beim AMS arbeitslos vorgemerkten Personen kam es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um -6,1% bzw. -23.104 Personen im Vergleich zu Ende Dezember 2017. Inklusive der Personen in einer AMS-Schulung betrug die Zahl der Vorgemerkten Ende Dezember 413.936, das bedeutet einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um -29.545 bzw. -6,7%. Die Zahl der Beschäftigten wächst im Dezember hingegen auf geschätzte 3.721.000 Personen. Damit gibt es um +75.000 bzw. +2,0% mehr unselbständige Beschäftigungsverhältnisse als im Vorjahr. In AMS Schulung befinden sich aktuell 58.299 Personen (-6.441 bzw. -9,9% gegenüber Ende Dezember 2017), davon entfallen rund 43% auf Ausländerinnen und Ausländer, von denen wiederum fast die Hälfte (46%) Asylberechtigte oder Personen mit subsidiärem Schutz waren. Bei den Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten blieb die Zahl der AMS-Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer gegenüber dem Vorjahresmonat konstant.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt aktuell bei 8,7%, das ist ein Rückgang von -0,7%-Punkten gegenüber dem Dezember 2017. Für die Arbeitslosenquote nach internationaler Erhebungsmethode gemäß EUROSTAT ist als letztverfügbarer Wert weiterhin nur jener für Oktober 2018 verfügbar: Arbeitslosenquote nach EUROSTAT 5,1% (-0,2), Arbeitslosenquote der Jugendlichen 9,8% (+0,2).
Arbeitslosigkeit der Österreicher sank überdurchschnittlich
Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) und Wirtschaftsministerin Margarethe Schramböck (ÖVP) freuten sich über den Rückgang der Arbeitslosigkeit. „Ich freue mich, dass die Arbeitslosigkeit weiterhin zurückgeht und dazu noch so viele Menschen in Beschäftigung sind. Auf diesen Erfolgen dürfen wir uns aber nicht ausruhen, sondern müssen weiterhin Maßnahmen setzen damit wir die Arbeitslosen personalisiert weiterbilden und so schnell als möglich wieder am ersten Arbeitsmarkt integrieren können," so Sozialministerin Beate Hartinger-Klein.
"Das Jahr 2018 war für den Arbeitsmarkt ein gutes, in allen wichtigen Branchen ist die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Wir müssen die gute Konjunktur nutzen, um möglichst viele Personen in Beschäftigung zu bringen. Potential gibt es in der dualen Ausbildung und vor allem der Überbetrieblichen Lehre. Gleichzeitig müssen wir uns auch bewusst sein, dass viele Fachkräfte nicht am heimischen Arbeitsmarkt zu finden sind. Daher sind die Einführung der regionalen Mangelberufsliste und die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte wichtige Instrumente um den Standort nachhaltig zu stärken", so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Wie bereits in den Vormonaten sank die Arbeitslosigkeit der Österreicher und Österreicherinnen Ende Dezember überdurchschnittlich (-8,4%) während jene der Ausländerinnen und Ausländer mit-1,0% die geringsten Rückgänge aufweist.
Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichnen Langzeitarbeitslose mit -14,8%, Jugendliche mit -9,5% sowie Männer mit -7,5% (Die Arbeitslosigkeit der Frauen ging im Vergleich dazu um -3,9% zurück).
Menschen mit Behinderungen konnten zwar weiterhin von der positiven Entwicklung profitieren, der Rückgang blieb mit-2,6% jedoch unterdurchschnittlich. Ebenfalls geringe Rückgänge der Arbeitslosigkeit verzeichneten ältere Arbeitslose (-2,3%) sowie Arbeitslose mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (-1,9%).
Stärkste Rückgänge der Arbeitslosigkeit in Tirol
Alle Bundesländer verzeichnen weiterhin sinkende Arbeitslosigkeit: Die größten Rückgänge gab es in Tirol (-11%), Oberösterreich (-9,2%), der Steiermark (-8,4%) sowie Kärnten (-8,3%). Überdurchschnittliche Rückgänge verzeichnen auch das Burgenland (-7,7%) sowie Niederösterreich (-6,7%).
In der Betrachtung nach Branchen kann Ende Dezember 2018 der Tourismus mit -8,3% den relativ größten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. Auch die Warenproduktion (-7,9%), die Bauwirtschaft (-7,3%) sowie das Gesundheits- und Sozialwesen (-6,6%), verzeichnen überdurchschnittliche Rückgänge der arbeitslos Vorgemerkten. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Handel (-6,0%) sowie in der Arbeitskräfteüberlassung (-3,9%) entwickelte sich zwar ebenfalls positiv, blieb jedoch unterdurchschnittlich.
Fast 20 Prozent mehr Arbeitsplätze als im Vorjahr
Ende Dezember 2018 standen beim AMS 65.372 sofort verfügbare Stellen zur Verfügung, um +10.554 bzw. +19,3% Arbeitsplätze mehr als im Vorjahr.
Im Jahr 2018 konnten auch insgesamt 615.773 arbeitssuchende Personen aus AMS Vormerkung eine Beschäftigung aufnehmen, davon waren 85.496 jünger als 25 Jahre, und 117.145 Personen 50 Jahre und älter. Die Zahl der Arbeitsaufnahmen der Älteren aus AMS Vormerkung stieg dabei - im Gegensatz zur Gesamtzahl der Arbeitsaufnahmen aus AMS Vormerkung - im Vergleich zum Jahr 2017 um +0,5%.
Am Lehrstellenmarkt zeigt sich Ende Dezember österreichweit eine Lehrstellenlücke von 2.115 Lehrstellen (+48): Ohne die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der überbetrieblichen Lehrausbildung standen den 7.073 sofort verfügbare Lehrstellensuchenden nur 4.958 gemeldete, sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber. Es zeigen sich wiederum deutliche Unterschiede nach Bundesländern: Stehen in Oberösterreich jedem sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden rund 3 sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber (In Salzburg und Tirol beträgt das Verhältnis rund 1:2) übersteigt in Wien die Nachfrage nach Lehrstellen klar das Angebot, hier stehen einer sofort verfügbaren offenen Lehrstelle aktuell 10 Lehrstellensuchende gegenüber.