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Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung zum zweiten Mal verliehen

Papageno-Medienpreis des Sozialministeriums geht an ORF-Journalistin Ursula Theiretzbacher

Papageno Medienpreis Preisverleihung 2020
BM Anschober und Mag.a Ursula Theiretzbacher. Foto: © BKA / Christopher Dunker

Der heurige, nach der Premiere 2019 bereits zum zweiten Mal verliehene, Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung geht an Mag.a Ursula Theiretzbacher für ihren im Ö1 – Journal Panorama ausgestrahlten Beitrag „Tabuthema Suizid: Reden hilft“.

 „Journalistinnen und Journalisten beeinflussen durch die Art und Weise einer Reportage über Suizid auch die gesellschaftliche Wahrnehmung des Themas. Der Siegesbeitrag zeigt eindrucksvoll, wie Medienberichterstattung dazu beitragen kann, Suizide zu verhüten“, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober anlässlich der Preisverleihung, die gestern am Welttag der Suizidprävention stattgefunden hat.

Jährlich sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid (1.209 im Jahr 2018) wie durch Verkehrsunfälle, das sind täglich mehr als drei Suizid-Tote in Österreich. Suizid ist bei unter 50-Jährigen in Österreich eine der häufigsten Todesursachen, in der Altersgruppe 15-29 Jahre sogar die zweithäufigste. Gleichzeitig ist Suizid eine der wichtigsten vermeidbaren Todesursachen.

Österreichs Suizidpräventionsprogramm SUPRA vor internationaler Verbreitung

Seit dem Jahr 2012 wurde eine Reihe von Maßnahmen des nationalen Suizidpräventionsprogramms SUPRA (Suizidprävention Austria) umgesetzt.  Dieses Programm wurde bereits zwei Mal als best-practice-Beispiel auf europäischer Ebene (2017 und 2018) in Sachen Suizidprävention ausgezeichnet. Die internationale Weiterverbreitung des SUPRA-Konzepts über eine Joint Action der EU findet ab 2021 statt.

Die Auslobung des Papageno-Medienpreises durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) ist eine der Maßnahmen des österreichischen Suizidpräventionsprogramms. Als Mitveranstalter konnten die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Wiener Werkstätte für Suizidforschung sowie das Kriseninterventionszentrum Wien gewonnen werden. Der Preis wird jährlich anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September) vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

„Der Papageno-Medienpreis ist ein wichtiger Bestandteil des nationalen Suizidpräventionsprogramms SUPRA mit dem Ziel, Menschen in Krisen den Weg in das Helfersystem zu erleichtern. Jede Maßnahme, die das Hilfesuchverhalten positiv beeinflusst, wirkt suizidpräventiv“, erläutert der Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention, Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Haring.

Zusammenarbeiten, um Suizide zu verhüten – das Motto des diesjährigen Welttags für Suizidprävention

„Das Motto des diesjährigen Welttags für Suizidprävention ist: Hand in Hand für Suizidprävention, im englischen Original: Working Together to Prevent Suicide: Zusammenarbeiten, um Suizide zu verhüten. Diese Zusammenarbeit betrifft auch die Medien, können sie doch durch verantwortungsvolle Berichterstattung über das Suizidproblem auch suizidpräventiv wirken“, so em. o. Univ.-Prof. Dr. Gernot Sonneck, Ehrenvorsitzender der Wiener Werkstätte für Suizidforschung.

Die weitere Verbreitung der Empfehlungen zur Berichterstattung über Suizide ist ein wesentliches Ziel des Papageno-Medienpreises, wie Dr. Thomas Kapitany, ärztlicher Leiter des Kriseninterventionszentrums Wien erklärt: „Für das Kriseninterventionszentrum war und ist Öffentlichkeitsarbeit und die Thematisierung von suizidpräventiven Inhalten in den Medien ein wichtiger Wirkfaktor der Prävention. Es geht darum, eine offene und verständnisvolle Haltung gegenüber Menschen in Krisen in den Medien zu verbreiten und kontinuierlich dazu beizutragen, die Schwelle zu senken, Hilfe in Anspruch zu nehmen und über eigene Not, Bedrängnis und Suizidgedanken zu sprechen." 

Mag.a Ursula Theiretzbacher, diesjährige Preisträgerin für ihren Beitrag Tabuthema Suizid: Reden hilft“, erstausgestrahlt am 6. Februar 2020 in der Sendung Ö1 – Journal Panorama, betont in ihrer Dankesrede die gestiegenen psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie: Die COVID-19-Pandemie, die uns mittlerweile seit Monaten im Griff hat, bedeutet für fast alle eine massive psychosoziale Belastung. Ein Gesicht auf einem Bildschirm kann keine körperliche Nähe ersetzen, schon gar keine Umarmung. Aber viele massiv Gefährdete konnten und können u.a. durch den Ausbau von Online- und telefonischer Unterstützung dennoch aufgefangen werden. Wir brauchen langfristig finanzierte psychologische Unterstützung für breite Bevölkerungsschichten, sprich Suizidprävention. Kriseninterventionstelefone müssen verstärkt werden, wir brauchen schneller verfügbare und mehr Psychotherapieplätze. Aber Reden und Zuhören sind die wichtigsten Start-Ingredienzien, um Suizide zu verhüten. Man muss nachfragen bei Verdacht – auch als Laie kann man dabei nichts falsch machen – und gegebenenfalls ist professionelle Hilfe rasch greifbar.“

Weitere Informationen zum Papageno-Medienpreis

Detaillierte Informationen zum Papageno-Medienpreis finden Sie unter sozialministerium.at/papageno-medienpreis.

Empfehlungen für Medien zur Berichterstattung über Suizide stehen auf der Website www.suizidpraevention.at zum Download zur Verfügung.

Papageno Medienpreis Preisverleihung 2020
Gruppenfoto (v.l.n.r): Thomas Kapitany (Kriseninterventionszentrum Wien), BM Anschober, Preisträgerin Mag.a Ursula Theiretzbacher, Gernot Sonneck (Wiener Werkstätte für Suizidforschung), Christian Haring (Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention). Foto: © BKA / Christopher Dunker