Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung zum dritten Mal verliehen
Papageno-Medienpreis des Sozialministeriums geht an "Die Presse am Sonntag“-Redakteurin Duygu Özkan
Der heurige, nach der Premiere 2019 bereits zum dritten Mal verliehene, Papageno-Medienpreis für suizidpräventive Berichterstattung geht an Mag.a Duygu Özkan für ihren am 6. September 202 in der Presse am Sonntag erschienenen Beitrag „Wenn das Leben dunkel wird“.
Anlässlich der Preisverleihung, die vergangenen Freitag am Welttag der Suizidprävention stattgefunden hat, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein:
„Journalistinnen und Journalisten tragen mit einer Berichterstattung, die ohne sensationsträchtige Merkmale gestaltet wird, aber konstruktive Bewältigungsmöglichkeiten aufzeigt, dazu bei, keine negativen Imitationseffekte zu erzeugen. Auch der heurige Siegesbeitrag meistert diesen Spagat wieder ganz hervorragend.“
Jährlich sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen durch Suizid (1.113 im Jahr 2019) wie durch Verkehrsunfälle, das sind täglich mehr als drei Suizid-Tote in Österreich. Suizid ist bei unter 50-Jährigen in Österreich eine der häufigsten Todesursachen, in der Altersgruppe 15-29 Jahre sogar die zweithäufigste. Gleichzeitig ist Suizid eine der wichtigsten vermeidbaren Todesursachen.
Österreichs Suizidpräventionsprogramm SUPRA vor internationaler Verbreitung
Seit dem Jahr 2012 wurde eine Reihe von Maßnahmen des nationalen Suizidpräventionsprogramms SUPRA (Suizidprävention Austria) umgesetzt. Dieses von der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) betreute Programm wurde bereits zwei Mal als best-practice-Beispiel auf europäischer Ebene (2017 und 2018) in Sachen Suizidprävention ausgezeichnet. Die internationale Weiterverbreitung des SUPRA-Konzepts über eine Joint Action der EU findet ab 2021 statt.
Die Auslobung des Papageno-Medienpreises durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz ist eine der Maßnahmen des österreichischen Suizidpräventionsprogramms. Als Mitveranstalter konnten wieder die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Wiener Werkstätte für Suizidforschung sowie das Kriseninterventionszentrum Wien gewonnen werden. Der Preis wird jährlich anlässlich des Welttages der Suizidprävention (10. September) vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Hoffnung schaffen durch Handeln – das Motto des diesjährigen Welttags für Suizidprävention
Die diesjährige Preisträgerin, Mag.a Duygu Özkan, betonte in ihrer Dankesrede die Herausforderungen im Umgang mit suizidpräventiver Berichterstattung:
„Über Suizide zu berichten gehört sicherlich zu den herausfordernden Themen für Journalistinnen und Journalisten. Mittlerweile gibt es jedoch gut ausgearbeitete Richtlinien und eine Reihe von Expertinnen und Experten arbeiten das Thema sachlich und doch behutsam auf. Eine gute Berichterstattung im Sinne des Papageno-Effekts ist somit möglich – und ich freue mich sehr, dass die Jury meinen Text als eine solche bewertet hat.“
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nutzte die Preisverleihung auch, um sich bei den Vertreterinnen und Vertretern der Medien zu bedanken:
„Ich danke allen Journalistinnen und Journalisten, die sich die Inhalte des Leitfadens zur Berichterstattung über Suizid zu Herzen nehmen. Es liegt in Ihren Händen, einen wertvollen Beitrag zur Suizidprävention zu leisten. Bitte unterstützen Sie diese wichtigen Botschaften und die weitere Verbreitung der Medienrichtlinien auch unter Ihrer Kollegenschaft."

Weitere Informationen zum Papageno-Medienpreis
Detaillierte Informationen zum Papageno-Medienpreis finden Sie unter sozialministerium.at/papageno-medienpreis.
Empfehlungen für Medien zur Berichterstattung über Suizide stehen auf der Website www.suizidpraevention.at zum Download zur Verfügung.