Maßnahmen und Strategien in der Europäischen Union
Hier finden Sie einen Überblick über Maßnahmen und Strategien der Europäischen Union zur nachhaltigen Reduzierung des Alkoholkonsums.
Die Konsumgewohnheiten und Kulturen in der Europäischen Union (EU) sind sehr unterschiedlich. Dennoch sind alle Mitgliedstaaten mit gemeinsamen Problemen konfrontiert, z.B. Alkoholkonsum bei Minderjährigen oder alkoholbedingte Straßenverkehrsunfälle.
Die Arbeit der EU konzentriert sich in erster Linie auf den Missbrauch von Alkohol und seine schädlichen Auswirkungen auf Einzelpersonen, Familien und die Gesellschaft. Vor allem sollen durch die Koordinierung und Schaffung grenzübergreifender Maßnahmen gemeinschaftliche und einzelstaatliche Bemühungen unterstützt werden.
EU-Alkoholstrategie
Die EU-Alkoholstrategie dient der Unterstützung der Mitgliedstaaten zur Einschränkung von alkoholbedingten Schäden in Europa. Fünf Schwerpunktbereiche wurden als gemeinschaftliches Vorgehen und als Ergänzung der einzelstaatlichen Politik bestimmt:
- Schutz von Jugendlichen und Kindern
- Senkung alkoholbedingter Straßenverkehrsunfälle
- Vorbeugung bei Erwachsenen und Verringerung der negativen Auswirkungen auf den Arbeitsplatz
- Information, Aufklärung und Bewusstseinsbildung
- Aufbau und Aktualisierung einer gemeinsamen Grundlage wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse auf EU-Ebene.
Fortschrittsbericht über die Umsetzung der EU-Alkoholstrategie (September 2009)
Forschung, Umsetzung und Monitoring
Ausschuss "Nationale Alkoholpolitik und Alkoholmaßnahmen"
Im Jahr 2007 wurde der Ausschuss „Nationale Alkoholpolitik und Alkoholmaßnahmen“ eingerichtet, um die Zusammenarbeit und Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten zu fördern und gemeinsame Strategien zwischen den Staaten und mit der EU zu entwickeln. Im Zentrum steht unter anderem eine regelmäßige Datenerhebung und Bewertung der Situation in den Mitgliedsländern, Informationsaustausch und das Erarbeiten von Handlungsempfehlungen.
Der Ausschuss ist ein tragendes Element bei der Umsetzung der EU-Alkoholstrategie. Österreich ist durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz vertreten.
Informationssystem zu Alkohol und Gesundheit in der EU
Ziel des Informationssystems zu Alkohol und Gesundheit in der EU ist die Beobachtung der Entwicklungen und Trends beim Alkoholkonsum und den alkoholbedingten Schäden in der EU. Die regelmäßig veröffentlichten Länderprofile geben einen Überblick über die Tendenzen und Entwicklungen beim Alkoholkonsum und von alkoholbedingten Schäden. Das Monitoring erfolgt in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und des Global Information System on Alcohol and Health der Weltgesundheitsorganisation.
Europäisches Forum ”Alkohol und Gesundheit”
Das Forum ”Alkohol und Gesundheit” ist eine Plattform, in der nationale Einrichtungen, die auf europäischer Ebene tätig sind, zur Verringerung des Konsums von schädlichen Mengen an Alkohol Diskussionen führen, Ansätze vergleichen und Maßnahmen über freiwillige Selbstverpflichtungen setzten können.
Förderung und Unterstützung
Mit dem Programm für öffentliche Gesundheit der Europäischen Kommission werden unter anderem auch Projekte und Initiativen finanziert, die sich mit dem Thema Alkohol befassen. So werden etwa durch das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt "Joint Action on Reducing Alcohol Related Harm" die EU-Mitgliedstaaten bei der Bekämpfung von alkoholbedingten Schäden unterstützt (etwa durch das Monitoring von alkoholbezogenen Daten und Erarbeitung von Parametern, um eine europaweite vergleichbare Datenlage zu schaffen).
Eurobarometer
Das Eurobarometer ist eine in regelmäßien Abständen von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene öffentliche Meinungsumfrage in den Ländern der EU zu verschiedenen Thermenstellungen, unter anderem auch zum Thema Alkohol.
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