Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Erreger & Übertragung

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Zeckenenzephalitis (Enzephalitis = Gehirnentzündung) ist eine Infektionskrankheit, die durch das FSME-Virus hervorgerufen wird. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Zecke. Zudem kann die Virusübertragung auch durch den Verzehr von Rohmilchprodukten, insbesondere aus Ziegen- oder Schafsmilch, erfolgen. Erkrankte selbst sind für andere Menschen nicht ansteckend.

Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern, in hohem Gras und Gebüsch sowie in losem Laub auf. Sie ernähren sich von Tier- und Menschenblut und können beim Stechen verschiedene Krankheitserreger übertragen.
Neben FSME können Zecken auch die relativ häufige Lyme-Borreliose und seltene andere Erkrankungen übertragen. Während FSME durch ein Virus ausgelöst wird, wird die Borreliose durch Bakterien verursacht und kann durch die FSME-Impfung nicht verhindert werden.

Krankheitsverlauf und mögliche schwere Krankheitsfolgen

Nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt zur Infektion. Zwischen 3 und 28 Tagen, im Durchschnitt 8 Tage nach dem Stich einer infizierten Zecke kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen, Erbrechen, Schwindelgefühl und mäßigem Fieber kommen. Darauffolgend ist eine relativ beschwerdefreie Phase von etwa einer Woche möglich, nach der es zu einem weiteren Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen für Wochen oder Monaten kommen kann. Bei etwa einem Drittel dieser Patientinnen und Patienten treten Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auf und es kommt zu bleibenden Behinderungen. In zirka 1% der Fälle mit neurologischen Zeichen führt die Krankheit zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich, es können lediglich Symptome behandelt werden.

Verbreitung und Häufigkeit

Die FSME-Virus-übertragenden Zecken kommen in weiten Teilen Europas und in Asien vor. Österreich gehört zu den am stärksten von der FSME betroffenen Ländern in Zentraleuropa. Während die Fallzahl in den letzten vier Jahrzehnten auf Grund der hohen Durchimpfungsrate sehr stark zurückgegangen ist, ist die Häufigkeit in der ungeimpften Bevölkerung unverändert geblieben. Vor Beginn der großen Impfaktionen traten in Österreich zwischen 300 und 700 Erkrankungsfälle jährlich auf. Die Fallzahlen sind bei einer Impfrate von etwa 85% der Bevölkerung auf 41 bis 216 Erkrankungen jährlich zurückgegangen.

Die Krankheit tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken und der Kontaktmöglichkeiten mit Menschen bevorzugt von Frühjahr bis Spätherbst, vor allem aber in den warmen Sommermonaten, auf.

Vor Beginn der großen Impfaktionen war die FSME in Österreich die häufigste virale Infektionskrankheit mit Enzephalitis. Damals traten 300–700 Erkrankungsfälle (Inzidenzrate etwa 4–9 Fälle pro 100.000) pro Jahr auf. Insgesamt wurden in Österreich trotz hoher Durchimpfungsraten (über 80%) von 2010 bis 2020 insgesamt 1.224 (1.188 laborbestätigt) Erkrankungs- und 21 Todesfälle (20 laborbestätigt) durch FSME gemeldet. 2020 betrug die Zahl der gemeldeten FSME Fälle, die sich in Österreich infiziert hatten und hospitalisiert wurden, 216, 3 Personen verstarben. Im Jahr 2020 waren 13 der betroffenen Personen Kinder, die an einer Meningoenzephalitis und ein Kind an einer Enzephalomyelitis litten.

Eine hohe FSME-Virusaktivität im Jahr 2020 wurde auch in unseren Nachbarländern Deutschland und der Schweiz beobachtet. Jährliche Fluktuationen sind typisch für die FSME und haben viele verschiedene, insbesondere klimatische und das Freizeitverhalten der Bevölkerung betreffende Ursachen. Unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie kann davon ausgegangen werden, dass vermehrt ins Freie verlagerte Aktivitäten einen Beitrag zu den hohen Fallzahlen leisteten. Im Jahr 2021 wurden 124 hospitalisierte FSME-Fälle gemeldet.

Mehrere Fälle betreffen auch immer wieder Personen, welche nicht dauerhaft in Österreich leben bzw. lebten, oder Personen, die nach Österreich gezogen sind. Man kann davon ausgehen, dass diese Personen teilweise nicht wissen, dass in Österreich eine „Zeckenimpfung“ empfohlen ist. Die Empfehlung zur FSME-Impfung gilt auch für Reisende nach Österreich, welche nach ihrer Reisezeit, ihrem Reiseort und ihrem Reisestil gegenüber Zecken exponiert sein können.

Vorbeugung – Eine Impfung schützt!

Zur Vorbeugung gegen FSME steht eine sichere und gut wirksame Impfung zur Verfügung. In Österreich ist kein Bundesland FSME-frei, daher ist die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen und für Reisende in österreichische Risikogebiete zu empfehlen.

Wann und wie oft wird gegen FSME geimpft?

Die FSME-Impfung ist ab dem vollendeten 1. Lebensjahr zugelassen, zur Grundimmunisierung sind drei Impfdosen erforderlich. Die 1. Auffrischungsimpfung ist 3 Jahre nach dem Abschluss der Grundimmunisierung vorgesehen. Weitere Auffrischungsimpfungen sind bis zum vollendeten 60. Lebensjahr alle 5 Jahre, ab dem vollendeten 60. Lebensjahr alle 3 Jahre erforderlich.

Aktuelle Empfehlungen zur Impfung finden Sie im Impfplan Österreich. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Apotheke beraten Sie ausführlich zu den für Sie persönlich empfohlenen Impfungen.

Ergänzend sind die allgemeinen Schutzmaßnahmen gegen Zecken zu beachten wie gut abschließende Kleidung und das Meiden von Unterholz. Hilfreich sind außerdem Schutzmittel für die Haut und Insektizide für die Kleider. Da Zeckenstiche oft nicht bemerkt werden, sollten nach einem Aufenthalt im Wald Körper und Kleidung auf Zecken untersucht werden. Das Tragen heller Kleidung erleichtert dabei die Zeckensuche. Haustiere (z.B. Hunde, Katzen oder Pferde) sollten ebenfalls auf Zecken abgesucht werden. Gefundene Zecken sind möglichst schnell zu entfernen.

Zeckenentfernung

Anhaftende Zecken sollen so rasch wie möglich aus der Haut entfernt werden, am besten und einfachsten mit einer geeigneten Pinzette. Dabei soll die Zecke so nah an der Haut wie möglich gefasst und herausgezogen werden. Die Einstichstelle sollte danach mit einem Hautdesinfektionsmittel abgewischt werden. An schwer zugänglichen oder sehr empfindlichen Hautbereichen haftende Zecken (z.B. Genitalbereich, Gehörgang, Augenlider) sollten durch eine Fachärztin oder einen Facharzt, nötigenfalls unter mikroskopischer Hilfe, entfernt werden. Streng abzulehnen ist das Abbrennen von Zecken z.B. mit der Flamme eines Feuerzeugs; daraus können schwere Verletzungen resultieren.

Letzte Aktualisierung: 24. Jänner 2022