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HIV/AIDS

Erreger und Übertragung

Das HI-Virus (HIV, human immunodeficiency virus) greift bestimmte Zellen des menschlichen Immunsystems an. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt zum Verlust dieser Immunzellen und damit zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems. HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut übertragen. Die häufigsten Übertragungswege stellen ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsame Nutzung von Spritzbesteck zum intravenösen Drogengebrauch dar. HIV wird nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Krankheitsbild

In einer ersten akuten Phase der HIV-Infektion können sechs Tage bis sechs Wochen nach erfolgter Infektion unterschiedliche Symptome auftreten, z.B.: Fieber, akute Lymphknotenschwellung, Hautausschlag, Durchfall oder schmerzhafte Schluckbeschwerden. Die individuellen Krankheitsverläufe und Krankheitsbilder können sehr vielfältig ausgeprägt sein. Eine akute Phase mit klinischer Symptomatik kann gefolgt sein von Phasen völliger oder weitgehender Beschwerdefreiheit.

AIDS (acquired immunodeficiency syndrome) ist die Folge einer Infektion mit HIV, wobei es unbehandelt im Endstadium der HIV-Infektion zur Zerstörung des körpereigenen Immunsystems kommt. Von AIDS spricht man, wenn eine spezifische Kombination von Krankheitssymptomen vorliegt. Zu den AIDS definierenden Erkrankungen zählen z.B.: Lungenentzündungen ausgelöst durch Pneumocystis jirovecii oder aktive Tuberkulose.

Behandlung

Seit Mitte der 1990-er Jahre gibt es Therapiemöglichkeiten für HIV Infektionen, womit es möglich wurde die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern und den Ausbruch von AIDS zu verhindern. Studien haben gezeigt, dass die HIV-Therapie heute derart wirksam ist, dass Menschen, die mit HIV leben nicht mehr ansteckend sind, sofern die HIV-Therapie wie verordnet eingenommen wird und die Viruslast nicht mehr nachweisbar ist.

Verbreitung und Häufigkeit

HIV beeinträchtigt auch heute noch die Gesundheit und das Wohlbefinden von Millionen von Menschen in Europa. In der Europäischen Region der WHO leben geschätzte 3,0 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. Im Jahr 2022 infizierten sich in der Europäischen Region geschätzte 180.000 Menschen mit HIV. Die höchste Rate an HIV-Diagnosen (30,7 pro 100.000 Einwohner:innen) wurde im Osten der Region registriert, eine Rate von 5,1 HIV-Diagnosen pro 100.000 Einwohner:innen wurde sowohl in der EU/EWR als auch im Westen, und 4,6 HIV-Diagnosen pro 100.000 Einwohner:innen im Zentrum der Europäischen Region der WHO gemeldet. Nähere Informationen zur aktuellen Epidemiologie von HIV und AIDS in Europa können dem HIV/AIDS Surveillance Bericht des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und der Weltgesundheitsorganisation Europa entnommen werden. (Annual HIV/AIDS Surveillance Reports (europa.eu)).

Auch in Österreich bedarf es weiterhin der Aufklärung und Information, um die Zahl der nicht diagnostizierten sowie zu spät diagnostizierten HIV-Infektionen zu senken. In Österreich wurden in den letzten Jahren jährlich ungefähr zwischen 300 und 500 HIV-Infektionen neu diagnostiziert (Link zur HIV-Statistik). Neben dieser gesetzlich verankerten Erhebung der Zahl der HIV-Neuinfektionen liefert die österreichische HIV-Kohortenstudie (Austrian HIV Cohort Study, AHIVCOS) Information über Ausmaß und Umfang der nationalen Situation betreffend HIV. Im Rahmen dieser Kohortenstudie werden Daten von HIV-Patient:innen (das Einverständnis der Patient:innen vorausgesetzt) erhoben und regelmäßig ausgewertet. Derzeit umfasst die Kohortenstudie 67 % aller HIV-Patient:innen, die in Österreich eine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten. (Austrian HIV Cohort Study)

Vorbeugung

Um sich vor einer sexuellen Übertragung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen, ist das Praktizieren von Safer Sex, das heißt die Verwendung eines Kondoms, nach wie vor die wirksamste Methode. Bevor auf die Verwendung von Kondomen in einer dauerhaften Partnerschaft verzichtet wird, sollte gegebenenfalls der HIV-Status abgeklärt werden. Ferner wird in serodifferenten Partnerschaften (eine HIV-positive und eine HIV-negative Person) empfohlen, die Wirksamkeit der antiretroviralen Therapie durch laufende Kontrolle der Viruslast überprüfen zu lassen.

Bei sehr kurz zurückliegenden Infektionsrisiken besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Postexpositionsprophylaxe (PEP), bei fortbestehenden Infektionsrisiken die Möglichkeit einer medikamentösen Präexpositionsprophylaxe (PrEP).

Die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ist eine, auf einer antiretroviralen Therapie basierende Methode der HIV-Prävention, mit welcher eine HIV-Infektion bei Erwachsenen, die nicht mit dem Virus infiziert sind, aber ein hohes Infektionsrisiko haben, verhindert oder zumindest das Risiko einer Infektion deutlich reduziert werden kann. PrEP schützt nicht vor der Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Begleitende ärztliche Kontrollen und HIV-Tests sind vor und während der Einnahme besonders wichtig.

Die Verwendung von antiretroviralen Medikamenten für die PrEP ist in der Europäischen Union zugelassen. Der von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassene Indikationsbereich für die PrEP lautet: Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil wird in Kombination mit Safer-Sex-Praktiken für die PrEP zur Reduktion des Risikos einer sexuell erworbenen HIV-1-Infektion bei Erwachsenen mit hohem HIV-Risiko angewendet.

Weiterführende Informationen:

ECDC: Pre-Exposure Prophylaxis (PrEP)

EMA: Informationen zu Arzneimitteln und Medizinprodukten

Deutsch-Österreichische Leitlinien zur HIV-Präexpositionsprophylaxe

Bericht des AIHTA zu PrEP

Nationale und internationale Ziel im Kampf gegen HIV und AIDS

Auf internationaler Ebene haben die Vereinten Nationen (UN), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNAIDS Ziele zur Bekämpfung von HIV und AIDS gesetzt, welche auch in Österreich verfolgt werden:

HIV-Prävention und Testung

Einen wesentlichen Beitrag zur HIV-Prävention leisten die AIDS-Hilfen und Beratungsstellen, insbesondere durch Aufklärungsaktivitäten für Personengruppen mit erhöhtem Risikoverhalten. Die AIDS-Hilfen bieten anonyme und kostenlose Testung und Beratung an. Ebenso ist der Abbau von Diskriminierung von Menschen, die mit HIV oder AIDS leben, ein wesentlicher Teil der Präventionsbemühungen. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unterstützt die AIDS-Hilfen seit deren Bestehen in Österreich.

AIDS-Hilfen und HIV-Behandlungszentren

Wenn Sie Rat oder Hilfe brauchen, können Sie sich an eine AIDS-Hilfe-Beratungsstelle wenden.

Kontaktliste der AIDS-Hilfe-Beratungsstellen

Liste der HIV-Behandlungszentren in Österreich (HIV-Behandlungszentren Österreichische AIDS-Gesellschaft (aidsgesellschaft.at).

Unterstützungsfonds

Seit 1988 besteht der "Unterstützungsfonds für Personen, die durch medizinische Behandlung oder Tätigkeit mit HIV infiziert worden sind, und ihre Angehörigen". Folgende Personen, die ständig in Österreich leben oder deren HIV-Infektion in Österreich erfolgte, können aus diesem Fonds Unterstützungsleistungen erhalten:

  1. Hämophile, die durch die Behandlung dieser Krankheit HIV-positiv wurden und ihre davon betroffenen Familienangehörigen.
  2. Personen, die durch Organtransplantation (insbesondere auch Bluttransfusion) oder im Zuge anderer medizinischer Behandlungsmethoden HIV-positiv wurden, sowie deren dadurch betroffenen Familienangehörigen.
  3. Personen, die aufgrund ihrer beruflichen oder freiwilligen sozialen Tätigkeiten mit HI-Viren in Kontakt kamen und dadurch HIV-positiv wurden (Spital, pharmazeutische Industrie, u.ä.), sowie deren dadurch betroffenen Familienangehörigen.

Anträge können an folgende Adresse gerichtet werden:

Unterstützungsfonds für Personen, die durch medizinische Behandlung oder Tätigkeit mit HIV infiziert worden sind, und ihre Angehörigen p. A.: Österreichische Hämophiliegesellschaft AIDS-Hilfe Haus Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien E-Mail: office@bluter.at

Eine Entscheidung kann nur getroffen werden, wenn mit dem Antrag Unterlagen vorgelegt werden, die eine Überprüfung des konkreten Falles eindeutig ermöglichen.

Interessenvertretung für Menschen mit angeborenen Blutgerinnungsstörungen: Hämophilie Gesellschaft

HIV-Statistik Österreich

Rechtliches

Fachinformation

Informationen

Gesundheitsportal Österreich

Kontakt

Kontakt

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (Abteilung VI/A/4 und Abteilung VII/A/11):

Abteilung VII/A/11: IXA7@gesundheitsministerium.gv.at

Letzte Aktualisierung: 30. November 2023