Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Der Gebrauch von Cookies erlaubt es uns, Ihnen die optimale Nutzung dieser Website anzubieten. Wir verwenden Cookies zu Statistikzwecken und zur Qualitätssicherung. Durch Fortfahren auf unserer Website stimmen Sie dieser Verwendung zu. Genauere Informationen finden Sie im Bereich Datenschutz.

Tuberkulose (TBC)

Erreger und Übertragung

Die Tuberkulose des Menschen ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. Sie wird durch Mykobakterien verursacht, in Europa bis auf wenige Ausnahmen durch Mycobacterium tuberculosis. Diese Bakterien werden in den meisten Fällen von Personen mit ansteckender Lungentuberkulose durch kleinste Tröpfchen beim Husten, Sprechen oder Niesen übertragen. Das höchste Infektionsrisiko besteht bei engem, mehrstündigen Kontakt z.B. in der Familie oder in schlecht belüfteten Räumen.

Nach erfolgter Ansteckung werden die Bakterien meist durch körpereigene Abwehr unterdrückt. In etwa einem von zehn Fällen entwickelt sich die Erkrankung über Wochen oder Monate. Die Erreger können aber auch erst Jahre oder Jahrzehnte nach der Erstinfektion bei Schwächung des Immunsystems wieder aktiv werden und die Krankheit auslösen. Die körpereigene Abwehr kann z.B. im fortgeschrittenen Lebensalter, im Rahmen einer Chemotherapie oder durch eine HIV-Infektion geschwächt werden.

Krankheitsbild

Die Tuberkulose betrifft in der Mehrzahl der Fälle die Lunge, kann aber auch andere Organe befallen. Typische Symptome sind Husten, oft mit Auswurf, Fieber und Gewichtsabnahme. Die Tuberkulose ist mit speziellen Antibiotika, die über Monate eingenommen werden müssen, meist gut behandelbar. Ohne Behandlung ist der Verlauf der meist langsam fortschreitenden Krankheit oft tödlich.

Ein großes Problem weltweit stellt die inkonsequent durchgeführte Therapie dar. Durch eine falsch zusammengestellte oder zu kurze Behandlung der Tuberkulose kann es zur Ausbildung von resistenten Bakterienstämmen kommen, gegen die unsere üblicherweise verwendeten Antibiotika und im schlimmsten Fall alle bekannten Medikamente keine ausreichende Wirkung mehr zeigen.

Verbreitung und Häufigkeit

In Österreich wurden im Jahr 2021 396 Tuberkulosefälle (dies inkludiert bestätigte, wahrscheinliche und mögliche Fälle) erfasst. Das sind 8 Fälle mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Die Inzidenz der Tuberkulose in der österreichischen Gesamt-Bevölkerung 2021 unterscheidet sich somit nicht signifikant von jener des Jahres 2020.

Das Auftreten von multiresistenter Tuberkulose stellt weiterhin eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitssystem, sowie für die Tuberkulose-Prävention und -Kontrolle dar. Die Inzidenz der MDR (multidrug resistant) und XDR (extensively drug resistant) TB-Fälle in der Nativbevölkerung ist seit vielen Jahren gleichbleibend niedrig und der Gesamttrend der verzeichneten Tuberkulosefälle seit 2008 ebenfalls rückläufig. Wie im Jahr 2020 wurde auch 2021 kein Fall extrem arzneimittelresistenter Tuberkulose (XDR-TB) in der österreichischen Nativbevölkerung (Personen mit Geburtsland Österreich) festgestellt, jedoch ein Fall einer MDR-TB (multidrug-resistant -TB).

XDR-TB - Fälle in der Nicht-Nativbevölkerung waren seit 2012 rückläufig. Allerdings verzeichnete man 2021 im Vergleich zum Vorjahr 2020 eine Zunahme mit 7 Fällen einer MDR-TB (2020 ein Fall) und einem Fall einer XDR-TB. Betroffen waren dabei vorrangig Personen, die in einem Hochinzidenzland geboren wurden. Neben einer Verbesserung des sozioökonomischen Status und der medizinischen Versorgung der Bevölkerung ist das vor allem einer konsequenten Politik der Tuberkulosebekämpfung zu verdanken. Personen aus sozial benachteiligten Gruppen der Gesellschaft, aus Ländern mit höherer Tuberkuloserate oder jene mit einer dauerhaften Schwächung des Immunsystems unterliegen jedoch weiterhin einem höheren Tuberkulose-Erkrankungsrisiko.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die globale Tuberkulosesituation

Wie auf viele andere Bereiche hat die Pandemie auch Auswirkungen auf die globale Tuberkulosesituation. Dabei besonders auffällig ist, laut aktuellem Tuberkulosebericht der WHO, ein drastischer Rückgang der gemeldeten Fallzahlen im Jahr 2020, verglichen mit 2019. Insgesamt kam es im Jahr 2020 zu einer Abnahme von weltweit 7,1 Millionen Fällen auf 5,8 Millionen Fälle, gefolgt von einem leichten Anstieg auf 6,4 Millionen Fälle im Jahr 2021.

Wenn der weltweite plötzliche starke Rückgang der gestellten Neudiagnosen während der Pandemie nicht mit einem realen Rückgang der Anzahl an Neuerkrankungen übereinstimmt, bedeutet dies, dass die Zahl der nicht-diagnostizierten und somit unbehandelten Tuberkulose-Erkrankungen weltweit stark zugenommen hat. Als eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Neudiagnosen im Jahr 2020 wird ein generell verringertes Aufsuchen medizinischer Anlaufstellen bzw. eine eingeschränkte Verfügbarkeit dieser Anlaufstellen aufgrund der Pandemie angenommen. Besorgniserregend sind zudem die aktuellen Schätzungen der WHO einer weltweiten Zunahme der Todesfälle pro Jahr durch Tuberkulose seit 2020, nachdem zuvor, von 2005 bis 2019, ein rückläufiger Trend vorlag.

Maßnahmen während der Pandemie (u.a. Lockdowns) könnten allerdings die Tuberkulose-Übertragung in den Jahren 2020/2021 in manchen Gebieten vorübergehend verringert haben. Konkrete aus den beschriebenen Umständen resultierende Entwicklungen werden jedoch aufgrund des zeitlichen Abstands zwischen Infektion und Erkrankung erst in der Zukunft sichtbar werden.

Vorbeugung

Die wichtigste Maßnahme ist die frühe Erkennung und korrekt durchgeführte Behandlung der Erkrankung, um die Dauer der Ansteckungsgefahr und somit die weitere Übertragung auf andere Personen zu verhindern. Die BCG-Tuberkulose-Impfung schützt Säuglinge und Kleinkinder vor schweren Krankheitsverläufen, wird jedoch aufgrund des niedrigen Erkrankungsrisikos und der vergleichsweise hohen Nebenwirkungsrate in Österreich nicht mehr empfohlen.

Meldepflicht von Tuberkulose-Erkrankungen und behördliche Arbeit

Die im § 3 des Tuberkulosegesetzes vorgeschriebene Meldung ist innerhalb von drei Tagen nach Diagnosestellung an die Bezirksverwaltungsbehörde zu erstatten, in deren Sprengel die kranke, krankheitsverdächtige oder verstorbene Person ihren Wohnsitz hat beziehungsweise hatte. Wenn kein Wohnsitz in Österreich besteht oder bestand, hat die Meldung an die Bezirksverwaltungsbehörde des Aufenthalts zu erfolgen.

Tuberkulose-Umgebungsuntersuchungen stellen besondere Anforderungen an die Gesundheitsbehörden und involvierte medizinische Einrichtungen sowie an die Betroffenen dar. Insbesondere wenn es sich um Gruppen aus Kindergärten, Schulen oder Heimen handelt, verlangen Planung und Durchführung eingespielte Abläufe und die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen. Die Leitlinie "Tuberkulose-Umgebungsuntersuchung" legt den Ablauf der Umgebungsuntersuchungen österreichweit fest.

Zusatzinformationen

Fachinformation

zum Thema

Letzte Aktualisierung: 15. November 2023